Gründe und Möglichkeiten für die Bestattung ohne Sarg
Das Bestattungsgewerbe ist heutzutage in der Lage, die unterschiedlichsten Varianten an Beisetzungen anzubieten. In diesem Zusammenhang ist es nicht länger unüblich, eine Bestattung ohne Sarg zu arrangieren.
Da gerade bei dieser Version viele Unklarheiten bestehen, ist es in jedem Falle sinnvoll, sich eine eingehende Beratung bei einem versierten Bestatter zu holen.
Die Gründe, warum eine Bestattung ohne Sarg von Menschen gewünscht wird und eine zentrale Aufgabe für die Hinterbliebenen ist, sind recht vielschichtig und fallen äußerst individuell aus.
Gründe für eine Bestattung ohne Sarg
Viele Menschen machen sich umfangreiche Gedanken darüber, was mit ihrem Körper nach dem Ableben geschehen soll. Neben den üblichen Bestattungen, die von Bestattungsunternehmen in Form von ...
- Erdbestattung oder Naturbestattung
- Feuerbestattung
- See-, Baum- oder Luftbestattung
... angeboten werden, entscheiden sich immer mehr Menschen noch zu Lebzeiten, beispielsweise im Rahmen einer Bestattungsverfügung, für eine Beisetzung ohne Sarg. Ausgelöst wird dieser Wunsch nicht allein durch religiöse, sondern teilweise sogar durch finanzielle Gründe.
Eine sarglose Bestattung kann von einem Bestattungsunternehmen wesentlich kostengünstiger realisiert werden als eine Feuer- oder Erdbestattung mit Urne oder Sarg. Bei einer Bestattung ohne Sarg entfallen die finanziellen Aufwendungen für einen Sarg.
Pro und Contra für eine Bestattung ohne Sarg
Die Bestattung ohne Sarg hat schon eine über mehrere Jahrtausende reichende Geschichte und Tradition und wird insbesondere bei einzelnen Glaubensrichtungen vorgegeben. Allerdings gibt es in Deutschland in ganz wenigen Ausnahmen die Möglichkeit, einen Leichnam ohne Sarg beisetzen zu lassen.
Die Bestatter wissen um diese Thematik, die bislang noch intensiv diskutiert wird. Es geht hierbei vor allen Dingen darum, Verstorbenen, die dem Islam angehören, die Bestattung in einem Leichentuch zu ermöglichen.
Dagegen spricht die in Deutschland herrschende Sarg- oder Urnenpflicht, die im Bestattungsgesetz verankert ist. Für eine Bestattung ohne Sarg sprechen auch die für die Bestatter nachvollziehbaren Argumente, dass die natürlichen Verwesungsvorgänge im Erdreich wesentlich schneller vor sich gehen.
Gegen eine Bestattung ohne Sarg spricht möglicherweise der Aspekt einer menschenwürdigen Beisetzung. Über diese Fakten sollte allerdings jede Person selbst entscheiden dürfen. In vielen Kulturen sind Bestattungen ohne Sarg ohnehin normal.
Beisetzung mit oder ohne Sarg?
Wird eine Beisetzung ohne Sarg durchgeführt, können die Bestatter den Leichnam zunächst in einem stabilen Sarg bis zur Grabstelle transportieren. Außerdem ist der Verstorbene vom Bestatter professionell vorbereitet und fachmännisch versorgt worden, wodurch die hygienischen Vorschriften nicht verletzt werden.
Erfolgt die Beisetzung, wird der Körper des Verstorbenen aus einem Transportbehältnis entnommen und in die Grabstelle gelegt.
Die umweltbezogenen Bedenken bei einer Bestattung ohne Sarg
Wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass ein Leichnam erst nach mindestens 30 Jahren vollständig verwest ist, wenn dieser im Sarg in das Erdreich eingebracht wurde. Durch die ebenfalls unter Luftabschluss in der Erde ablaufenden Konservierungsprozesse kann es aber zur Entstehung der sogenannten Wachsleichen kommen.
Gerade auf Friedhöfen, die mit einem sehr oberflächennahen Grundwasserspiegel zu kämpfen haben, ist das ein Problem für die Umwelt. Unterschiede bei einer Sargbestattung und einer Bestattung ohne Sarg ergeben sich des Weiteren nicht, denn infektiöse Leichengifte treten nicht auf.
Ablauf einer Bestattung ohne Sarg
Eine Ausnahme bei der Einhaltung des Bestattungsgesetzes macht das Land Hessen, in dem verschiedene Bestatter gerade islamische Bestattungen mit dem traditionellen Leichentuch vornehmen dürfen.
Die Basis für die muslimische Bestattung ohne Sarg stellen spezielle Rituale dar, die meist auch von einem muslimischen Bestatter zelebriert werden. Bevor der Verstorbene ohne Sarg beigesetzt werden kann, wird dessen Körper einer Totenwaschung unterzogen.
Außerdem wird der Verstorbene vom Bestatter und seinen Angehörigen so in das Grab gelegt, dass dessen Augen nach Mekka schauen. Die eigentliche Bestattung kann bereits innerhalb von drei Tagen erfolgen, weil die Körper lediglich in zuvor parfümierte Tücher eingewickelt werden.
Leichentücher bei der Planung von Bestattungen
Grundsätzlich sind die bei einer Bestattung ohne Sarg vom Bestatter verwendeten Leichentücher aus sehr dünnen, filigranen textilen Stoffen gewebt, die unterschiedlich beschaffen sind. Als typische Materialien für ein Leichentuch kommen Baumwoll- oder Leinenstoffe infrage. Nicht selten bestehen Leichentücher auch aus Seide.
Alle Textilien dürfen keinerlei synthetische Fasern enthalten, weil sonst der Prozess der Leichenverwesung und der Zersetzung des Leichentuchs gestört werden würde. Im Mittelpunkt bei der Auswahl des Leichentuches steht dessen Schlichtheit.
Bestatter rechnen mit Sargbestattungen
Unabhängig davon, in welcher Region sich ein Bestatter niedergelassen hat, erzielt er einen großen Teil seiner Geschäftseinnahmen durch den Verkauf der Särge, die teilweise extrem kostenintensiv sind. Würde dieser Part für den Bestatter durch die Zunahme von sarglosen Bestattungen wegfallen, käme es zu teilweise empfindlichen Einbußen.
Das ist gerade dann der Fall, wenn ein Bestatter die meisten Gewinne über den Sargverkauf als teuersten Posten bei Erdbestattungen erzielt. Darüber hinaus sind die meisten Bestatter bei einer sarglosen Beisetzung verunsichert, wenn es darum geht, den Verstorbenen zuvor aufzubahren.
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